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mit den Händen begreifen und gestalten
 

Gebaut wird von Hand oder wie ein 80 jähriger Schreiner letztens zu mir sagte „auf primitive Art und Weise“. Ich benutze in der Herstellung, ausser am Anfang beim Holz zuschneiden, fast keine elektrischen Werkzeuge. Was Anfangs eine Notwendigkeit war, ist mit der Zeit eine begründete Philosophie geworden. Das Holz, das von mir als lebendiges Material angeschaut wird, kann so jederzeit auf Resistenz, Schwingung und Belastbarkeit geprüft werden. Natürlich braucht diese Arbeitsweise Zeit aber das Resultat ist sehr befriedigend.

ungewöhnliche Instrumente von einem unkonventionellen Gitarrenbauer

Vor etwa 14 Jahren habe ich auf einem Flohmarkt eine kaputte Gitarre gekauft und wollte sie selber restaurieren. Es wurde eine komplette Katastrophe.

Aber, was geschah war durchaus bedeutender. Eine unbändige Lust, mehr über das Gitarrenbauen zu erfahren. Ich habe etwa drei Monate lang Adressen über Gitarrenbauer in der Schweiz gesammelt.

E-Mails geschrieben, Anrufe betätigt und bei wenigen persönlich vorgesprochen jedoch keiner war gewillt mich auszubilden.

Genug vom Suchen ging ich zu einem Schreiner. Mietete mich dort ein kaufte Holz, Bücher und Baupläne und legte einfach los.

Es klingt alles super einfach und logisch aber es war ein sehr steiler Anfang. Ich hatte schon immer ein Flair zur Jazzmusik und deshalb wurde gleich als erstes Projekt eine Archtop gebaut. Autsch!

Nach einem Jahr war das Ding fertig und brachte es zu einem Gitarrenbauer zum Anspielen. Offensichtlich erstaunt konnte er es nicht verstehen, wie jemand, der noch nie mit Holz gearbeitet hat und ohne Vorkenntnisse, so was hinkriegt. In der Zwischenzeit hatte ich schon meinen ersten Kunden. Ein guter Freund und Arbeitskollege wollte eine Rockgitarre.

Intuition oder Voraussicht verschaffen uns oft eine Begegnung mit der Tradition. Mit etwas, das man den intuitiven Anteil im Prozess nie ausschliessen kann.

Klar, hätte ich mich gefreut von einem Meister alles zu erlernen. Wie man welches Werkzeug benutzt. Wie die Zargen und bei welcher Temperatur und Feuchtigkeit gebogen werden aber da hat sich niemand dazu bereit erklärt.

 

Heute, 14 Jahre später, als Autodidakt, bin ich glücklich nicht vom kulturellen Erbe, grosser Gitarrenbauer, belastet zu sein. Ich kann meinen Ideen freien Lauf lassen, Experimentieren und Ausdrücken, was meine Sicht im Bezug auf das Instrument ist. Auch wenn das Ergebnis dasselbe ist und andere solche Anstrengungen schon unternommen haben. 

Wir geben leider heutzutage zu viel Wert auf die kristalline Intelligenz und lassen die fluide ausser Acht.

Diese Form der Intelligenz wird auch geistige Intelligenz genannt. Die Flexibilität und die Kreativität sind zwei Elemente, die ihr zugeschrieben werden. Lösungsorientiertes Arbeiten sowie logisches Denken fallen in den Bereich dieser geistigen Flexibilität. Aber auch die Intuition und das Entwickeln neuer Ideen.

Biographie

In Bülach geboren als Sohn von sizilianischen Saisonniers, wurde ich im Alter von 12 Jahren bereits eingespannt um jede Korrespondenz entgegenzunehmen. Meine erste Erfahrung als Übersetzer, Vermittler und Coach hatte begonnen.

Mit 17, Vorkurs an der Kunstgewerbe Schule Zürich, anschliessend Ballettausbildung an der heutigen ZHdK (1989-91) formten ein Bewusstsein für meine strukturierte Kreativität, gepaart mit einem gesunden Selbstwertgefühl.
Meine berufliche Tätigkeit als professionellen Tänzer brachten mich von Zürich über die halbe Welt hinaus. 1998 Auszeichnung als „profilierter Nachwuchstänzer“ im Rahmen einer Kritikerumfrage von „Ballett International“.

Meine 20-jährige Bühnenerfahrung, die lange Tätigkeit als Tanzpädagoge in Berlin (1999-03) und das Choreografieren, ist das Ergebnis eines immer forschenden, wachen Geistes.

Nach Beendung meiner Tanzkarriere am Theater St.Gallen (2004-08), Ausbildung als Gitarrenbauer mit Gründung des eigenen Labels und zum Schluss, die Ausbildung als Sport Mental Coach an der Sport Mental Akademie in Zürich.

Das Tanzen und das Handwerk haben mich zu einem kreativen, disziplinierten, konzentrierten und eigeständigen Menschen geformt. Im Zentrum dabei stand und steht immer das Vermitteln von Informationen und den Mut, Denkprozesse in Gang zu setzen. Sei dies in der Kunst, im Unterrichten oder beim Couchen.

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